Wie man hängen bleibt :D
Jetzt ist es passiert. Wir haben es gefunden. Unser kleines Paradies in Vietnam. Das alles hat damit angefangen, dass ich feststellen muss, dass meine geplante Route hoch nach Hanoi zeitlich nicht mehr machbar ist. Zudem verspüre ich nach all diesen Grossstädten ein Verlangen nach Ruhe. Richtiger Ruhe. Nicht nur im Hotelzimmer sitzen den ganzen Tag, sondern draussen sein, am Strand liegen. Ferien von den Ferien. Frida und Nina, die immer noch bei mir sind, geht es nicht anders. Sie werden bald zurück nach Göteborg fliegen und spüren das näherkommende Ende.
Mal wieder ein wenig Rhythmus im Leben mit Frühstück um 9.30 Uhr, Lunch um 14.00 Uhr und Abendbrot um 20.00 Uhr und danach friedlich einen Film (z. B. Hair oder Apocalypse Now) auf dem Laptop schauen und dazu ein kühles Saigon trinken. Es ist schon ungewohnt so abzuschalten und ich spüre doch etwas die Verwirrtheit meines Körpers, ist er doch so rastlos aber irgendwie auch müde. Mit den Mädels gehts wieder bergauf. Zudem teilt Frida auf ihren Wunsch ein Zimmer mit mir. Was für ein Träumchen, jemanden zum Plappern und Kuscheln zu haben , bis die Augen zufallen.
Mui Né ist ein herrliches Plätzchen und wir haben auch schon unsere Lieblingsrestaurants auserkoren. Inzwischen weiss ich auch, dass es hier nicht reicht nur einen Hauptgang zu bestellen. Ich brauche mindestens noch eine Vorspeise um satt zu werden – und ich liebe Vorspeisen. Die sind oftmals leckerer wie die Hauptgänge.
Die Sonne scheint jeden Tag hell vom Himmel, lässt sich aber durch den kühlen Wind wunderbar ertragen. Ich spiele mit dem Gedanken einen Kitesurfkurs zu belegen. Jedoch schrecken mich die 600 US-Dollar dann doch sehr ab. Es ist locker möglich in Vietnam mit 50 Dollar eine Woche lang zu leben. Man kann aber auch ohne weiteres tausend ausgeben. Was für ein Kontrast hier im Paradies. Argument hier zu bleiben und wer weiss, nach der Chinareise mit Melanie ergibt sich ja vielleicht die Möglichkeit auf dem Landweg nochmal einzureisen und den Winter in Südostasien zu verbringen? Mal sehen wohin der Rückenwind mich treibt. Auf jeden Fall bleibe ich bis am 27. mit den Mädels hier und nutze auch die freie Zeit um meine Tibet-Reise seriös zu planen.
