top of page
Hongkong – Saigon (Ho Chí Minh)

Fünf Minuten


Fünf Minuten bis

– ich Ding-Dong-Millionär bin.

– ich weiss wo es Drogen gibt.

– ich weiss wo es Prostituierte gibt.

– ich mein Hotelzimmer habe.

– ich weiss was am nächsten Tag geht.

Was habe ich doch, meine lieben Freunde, per Facebook und andere Medien, meine lieben Mitmenschen zu Hause genervt durch meine Angst vor der Ungewissheit, was mich hier erwartet. Dem Land, dem so ein schräger Ruf vorauseilt und das so eine gewaltig grosse Geschichte hat, was mich vor Ehrfurcht erstarren lässt.

Kurz zum Erklären. Ich lande pünktlich um 22.00 Uhr abends in Ho Chí Minh. Über den Wolken geniesse ich das flackernde Licht unter mir. Ein Gewitter mit zuckenden Blitzen, das mich in seinen Bann zieht. Ich fliege in einem Jumbojet 747, zum ersten Mal in meinem Leben. Auch wenn es nicht mehr der grösste Vogel auf Erden ist, so ist das trotzdem etwas Spezielles für mich. Angekommen schnappe ich mir eines der staatlichen Taxis und lasse mich für einen guten Preis (150 000 Dong, sieben Dollar) ins Backpackerviertel fahren. Dort rausgehüpft geht alles sehr schnell. Minute 1: Im nächsbesten Hostel einen Dorm für fünf Dollar ergattern, Pass gegen Schlüssel tauschen. Minute 2: Beim Reisebüro gleich nebenan eine Tempeltour und die Cu Chi Tunnels für sechs Dollar buchen (ich frage mich, ob sieben Dollar für die Taxifahrt Flughafen – Stadt zu viel waren). Minute 3: Durstig, was zu Trinken kaufen. Minute 4: Von einer Prostituierten auf einem Roller um ein Happy End gebeten werden (für sie oder für mich?). Minute 5: Von einem Dealer Gras und Koks angedreht bekommen. Das geht ja schon mal heiter los.

Mein erster Eindruck von Saigon, wie es die Locals immer noch nennen, ist intensiv. War mir doch Bangkok schon zu hektisch und Hongkong zu eng, so vereint diese Stadt schon beim ersten Eindruck alles in einem. Weil es keinen Platz für Autos gibt, wird Motorrad gefahren. Teure aus Japan und billige aus China. Entsprechend ist der Verkehr selbstmörderisch. Auf zehn Millionen Einwohner kommen 4.5 Mio. Zweiräder. Was weiter auffällt sind die vielen kommunistischen Flaggen, an denen wir vorbeifahren. Ist Vietnam jetzt nicht sozialistisch seit der Vereinigung? Ich muss mich informieren. Das Wetter ist wie immer die letzten Monate … Feucht aber fröhlich bei 31 °C abends um 22.00 Uhr. Ich bin müde. Solange ich mit niemandem mitgehe, der mich in eine dunkle Gasse zerren will, ist alles gut. Ich weiss, dass ich aufgrund meines Zeitmangels wohl oft auf der Touri-Meile landen werde. Ich bin gespannt, was sich ergibt.

Vietnam, zeig mir, was aus dir geworden ist.

Anchor 1
bottom of page