Hangover
So, jetzt sitzen wir schon wieder im Bus und sagen Sanming Lebewohl. Was war das gestern für eine Nacht. Und was staune ich, als ich meinen Blick von der Hotellobby der Wand entlang bis in den neunten Stock schweifen lasse.
Mir fällt auf, wie verschmitzt die beiden Mädchen an der Rezeption uns begutachten. «Hier sehen sie wohl nicht viele Weisse!» meint Patrick und wieder fällt mir auf, dass wir hier weit und breit die Einzigen unserer «Rasse» sind. Für die Mädchen sind wir wohl Superstars. Das erklärt dieses hinter-vorgehaltener-Hand-tuscheln … Wir lassen ein lockeres «Ni hao Girls» fallen, was die Mädchen aufschreckt und sie uns sogleich noch süssere Lächeln zusenden. *haha* Wir sind Superstars! Oder Seemänner auf Landgang.
Heute geht nicht mehr viel. Es wird noch Abendbrot geben. Das Essen hier ist eigentlich gar nicht so schlecht und vor allem richtig chinesisch und nicht dieser Saufrass, den wir von den europäischen Chinesen geboten kriegen. Trotzdem meint es die Kung-Fu-Schule dann doch etwas dürftig. Morgens gibt es nasses Brot und Reiswasser, dazu Ei mit Tomaten und frittierte Kartoffeln. Das wäre ja okay, aber es ist jeden Morgen das Gleiche. Selbiges gilt für Mittag- und Abendessen. Schüttle dein Haar für mich, denn es gibt Reis. Reis und irgend ein Gemüse mit Tofu für die Proteine, doch selbst den muss man suchen. Auch Fleisch findet man ab und zu versteckt im Gemüse. Es ist alles sehr, sehr basic. Was auch erklärt, warum wir eine dreistündige Reise für Fastfood auf uns nehmen. Nun ja, besser als hungern. Und ich hab mir in Sanming noch ein Beutelchen mit Cookies, Crackern und Schokolade zugelegt. Auch ein paar frische Früchte. Wenn ich Sport mache, brauche ich einfach ab und zu ne Zuckerbombe, sonst hauts mich um. Und ab morgen werde ich zudem auch Elektrolyte brauchen. :P Jetzt bin ich bereit für die erste volle Trainingswoche. Ich freue mich.