Die fauchen, die Robben
Kaikoura ist schon im Begriff sich zum Reinfall zu entwickeln. Das Wetter wird nicht wirklich besser. Eher noch kälter. In der Nacht fällt das Thermometer mal auf 4 °C. Dafür aber, man höre und staune, steigt mein Gesundheitszustand! Yeah, Baby, Yeah. Was habe ich genug von meinem Körper. Wäre ich in Russland, dann hätte ich schon lange den Vitali geschickt um mir auf dem Schwarzmarkt einen neuen zu besorgen. Ich bin zwar immer noch hundemüde, aber meine Motivation ist kurzzeitig zurück, wurde sie doch von Kopf- und Halsschmerzen aufgefressen in den letzten Tagen. So gehen wir noch etwas an den Strand. Der ist nämlich ganz speziell. Die grossen, schwarzen Kieselsteine, die dort liegen, geben eine wunderschöne Farbstimmung, und durch das direkte Abfallen des Bodens im Wasser, gibt es Momente, wo Wale bis wenige Meter ans Ufer kommen, um sich in den Kieseln ein wohlverdientes Peeling zu holen.
Heute scheint die Walschule aber Schulferien zu haben. Dafür spielen Benj und ich unverhofft «angespült», werden wir doch von einer fiesen, gemeinen Welle überrascht, die uns wie tote Fische strandaufwärts spült :D Wir stellen dabei fest, dass das Meerwasser nicht kühler ist, als die gefühlte Temperatur draussen. Das könnte ein Grund sein, für das erhöhte Aufkommen von Meeressäugern in der Region. Wäre ich ein Wal, dann würd ich diesen Ort durchaus in Erwägung ziehen.
Nun ja, bei dem Wetter gibt es hier nicht wirklich viel zu tun. Wir beschliessen zurück nach Nelson zu fahren, damit für mich noch genügend Zeit zum Packen bleibt. Und das lohnt sich. Wenige Kilometer ausserhalb Kaikouras, treffen wir auf eine Kolonie wilder Robben! Was für ein Anblick und was für eine Möglichkeit den Tieren mal richtig auf den Zahn zu fühlen. Lustig, wie die Bälger fauchen, wenn man ihnen zu nahe kommt ;-) Aber solange man sie nicht aus den Augen lässt, sind sie nicht gefährlich. *wow* Das ist eindrücklich und endlich habe ich die Fotos, die ich wollte.
Dieser Moment, dieses Encounter mit der Wildnis, rechtfertigt die Fahrt und leitet für mich die Abschiedsphase ein. Ja, nur noch wenige Stunden bin ich hier. Dann gehts weiter. in einem 29-Stunden-Reisemarathon nach Bangkok. Ich kanns immer noch nicht glauben. So lehne ich mich zurück und geniesse die letzten Augenblicke aus Pauls Fenster schauend. Wir halten noch einige Male an um Bilder zu machen … Dann sind wir da. Zurück in Nelson. Wir schleichen uns auf einen Campingplatz um zu duschen und dann gibts ein heftiges Abendessen. Nach anschliessendem Geniessen legaler Rauschmittel, wo ich mich auch endlich wieder beteiligen kann, folgen wir unserer Tradition des «How-i-met-your-mother-Schauens» bis tief in die Nacht. Wir sind nun bei Staffel 3 angelangt … Schade, dass Robin und Ted nicht mehr zusammen sind, sie waren doch so ein super Paar. *schnulz* So endet der letzte Tag in Neuseeland.