top of page
Mount Maunganui – Whangarei

NZL Road Trip North 12 – Der blaue Wagen auf der falschen Seite

Als ich damals in Dänemark das neue Album von The Blue Van, «The Art Of Rolling», kaufte, wusste ich nicht, wie diese Scheibe mein Leben verändern würde. Dass auch Angela mal so ein grosser Fan wird, hätte ich nie gedacht. Nun, in meinen Augen ist sie es dann doch ein bisschen zu sehr, denn ich komme überhaupt nicht mit Groupie-Geschichten klar. Vor allem nicht, wenn meine Lieblingsfrau mit meiner Lieblingsband abdüst und ich beides von da an weder sehen noch hören will.

Das war einer der Tiefpunkte in meinem Leben und erschütterte meinen Glauben an Frauen und die Liebe sehr. Ich hatte an einem Abend alles verloren, was mir damals in meinem kleinen Leben wichtig war.

Über die Jahre hinweg erhebt sich der Phönix aus der Asche – die Freundschaft kam zurück und war stärker denn je. Angela wurde über die Jahre zur besten Veranstalterin und Bandbookerin, die die Schweiz je gesehen hatte. Ich für meinen Teil konnte mit der Zeit eine gute Freundschaft zu den Blue-Van-Jungs aufbauen, die sich über die Jahre bewährt hat und des Öfteren richtig gut in Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll ausartet.

Heute spielen die Jungs in meiner Heimatstadt, in meinem Heimatclub. Und ich bin nicht da. Zum ersten Mal seit meinem «Iceland-Outtake» in Melbourne, wäre ich heute gerne ganz woanders. Ich versuche mich davon nicht beirren zu lassen, denn heute hat jeder etwas mit seinen Emotionen zu kämpfen.

Wir sind zurück auf der Strasse. Die Coromandel Ranges erheben sich vor uns, lassen sich von der Sonne ins rechte Licht rücken um die Route mit ihren Kurven und den neuseeländischen Regenwäldern noch schöner zu machen. Vorbei an Feldern, wo sich die Kühe und Schafe im Schatten vor der Sonne verstecken. Wir fahren Rennen mit Lastwagen, bestreiten Duelle, wer lauter hupen kann und wundern uns über Menschen, die ihre Hunde auf den Ladeflächen ihrer Pickups mitnehmen, bei 100 Sachen wohlbemerkt.

Vor allem Benj trifft der Abschied heute hart, hat er doch die Anne sehr mögen gelernt und seine Stimmung ist dementsprechend.

Fürs Highlight der Fahrt sorgt nun aber Manuel, der das Kunststück fertig bringt, in seinem Wischiwaschi-Zustand nach einer Baustelle falsch einzuspuren und nach fröhlichem «Über-den-Motorway-Brausen» nichts von seinem Fauxpas mitzubekommen. Benj erwacht aus seinem Halbschlaf und fragt nach einigen Minuten verträumt: «Gagel, sötsch du nöd uf de andere Siite fahre?» xD

In Whangarei angekommen, finden wir sogleich einen Parkplatz, der nach 20.00 Uhr nichts mehr kostet und wir nicht als einzige Wohnmobiler über Nacht bleiben. Hach, selbst nach so einem Tag ist einfach gegen Grillieren und ein paar Bierchen mitten auf einem städtischen Parkplatz nichts einzuwenden – auch wenn man in Gedanken eigentlich woanders ist.

Anchor 1
bottom of page