NZL Road Trip North 11 – Waschtag
Hüh? Wo ist Benj? Ah da drüben! Mit wem telefoniert er? Und warum grinst er so? Die Antwort ist einfach! Er hat mit Tobi gesprochen! Tobi? Ja, die eine Hälfte von Timon und Pumba, die fehlenden Autonomen … sie schaffen es tatsächlich doch noch nach Mount Maunganui! Gubbel Gubbel! Besser noch, sie liegen bereits einige Kilometer küstaufwärts am Strand! Damit hätten wir jetzt nicht gerechnet. Umso erfreulicher ist das Wiedersehen und die total unverhoffte Reunion.
Ich verstehe bis jetzt noch nicht, warum wir solche Freude aneinander haben. Für mich ist es vielleicht so, dass ich mich bei diesen Menschen, die zwar jünger und anders sind als ich, einfach daheim fühle. Als hätte ich so eine kleine Crew. Wir merken schnell, dass unsere Gruppe am besten komplett funktioniert, als die beiden verlorenen Söhne wieder zu uns stossen. Sebi, der anderen Hälfte von Timon und Pumba, geht es leider nicht so gut. Er hat seit geraumer Zeit rheumatische Beschwerden im Knie, was ihn auf dieser Reise sehr behindert. Mensch, bin ich froh, keine Gebrechen zu haben.
Aus dem ursprünglich geplanten Pub-Besuch wird schlussendlich nichts. Es wird mal wieder gelabert, Fotos gezeigt, Geschichten ausgetauscht und den Abend mit Waynes World im selbstgebastelten Openair-Kino abgeschlossen. Es herrscht gute Stimmung und für das Highlight des Tages sind Anne und Lisi verantwortlich. Das bayrische Bauernmädchen und die giessische Halbtaxrebellin haben sich was Spezielles einfallen lassen … Aus Bierkartons, ausgedruckten Fotos und vielen Insider-Sprüchen haben sie ein Puzzle gebastelt. Da soll mal einer sagen, diese Freundschaft sei einseitig. Von dem Werk darf sich nun jeder einen Teil nehmen, als Zeichen des Zusammengehörens und Auseinandergehens und der guten Erinnerung, dass jeder durch seine Einzigartigkeit ein Teil des Puzzles ist. In dem Moment wünsche ich mir, dass alle unsere Teile irgendwo, irgendwann auf diesem Planeten wieder zusammengesetzt werden. Besonders berührt mich, dass jeder ein gleich wichtiger Teil dieses Geschenkes ist, was nichts anderem als der Wahrheit entspricht. Ach Mädels, ihr seid grossartig, ihr habts genau getroffen.
Im Übrigen ist heute Waschtag. Für 14 Dollar lassen wir eine Maschine voll waschen. Jesses, meine Wäsche hat seit der Abreise nicht mehr soooo gut geduftet und sich nie mehr so kuschelig angefühlt. Endlich kann ich mich fremden Menschen wieder nähern, ohne dass sie mir gleich Geld in den Hut werfen. =) Während unsere Wäsche ihre Kreise in der Maschine dreht, verziehen wir uns in den McDonald’s, welcher, ausser den Bibliotheken, kostenloses Internet anbietet, hier in Neuseeland.