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Eine Retrospektive I 14. – 16. März | Taupo

NZL Road Trip North 4 – Wie alles begann

Written by exchange Blogger der Autonomen Alkoholikern (Benj, Manuel, Tobi, Sebi, Lisi und Anne. Dieser Text war bereits geschrieben, sollte aber irgendwann nach dem 17. März neu verfasst werden müssen. Warum? Ihr werdets schon noch erfahren. =)

14. März | Taupo

Alles begann damit, dass Lukas seine Jump-Fähigkeiten unter Beweis stellen musste. Allerdings ging das irgendwie schief und er flog ohne Umwege auf die Fresse. Manuel und mich (Benj) hats fast verblasen vor Lachen und auch unsere neuen Campingnachbarn Anne, Lisi, Tobi und Sebi hatten ihre Freude daran. Guter erster Eindruck! :-)

Nach nur einer halben Stunde sassen wir schon um unsere Campingtische und erzählten uns Geschichten über nervende «Mitstreiter», Baguette-klauenden Maori-Kiddies und peinliche Freitagabendgeschichten an die sich nicht mehr alle Beteiligten erinnern konnten. Irgendwann kamen wir dann zu dem Zeitpunkt, an dem alle Geschichten nur noch im Puff, auf dem Klo oder in Alkoholexzessen begannen und wir einen Speed-Piss-Contest veranstaltet haben (Rekord gemäss neustem Update 15 Sekunden). Zu uns gesellten sich dann später noch ein Franzose und ein Kiwi. Der Franzose ging uns ziemlich auf den Sack, anscheinend hatte er sich seine Birne schon gut mit «Pinot Noir» abgefüllt. Zum Glück entdeckte Lukas dank des Froggies, seine Fähigkeiten als Psychiater. Nach geleerten 32 Flaschen Bier, einer Drittel Flasche Wodka und einem undefinierbaren, alkoholischen Getränk, das irgendwie giftig aussah, verzog sich dann jeder langsam in sein Bett/Van.

15. März | Taupo

Der Tag begann, für manche von uns, nach nur wenigen Stunden Schlaf, viel zu früh. Nachdem einige ihren Kater im Fluss bekämpften, gestärkt durch Kaffee und Frühstück, wurde beschlossen, aufgrund der soeben erst getroffenen und kennengelernten Freunde unseren Aufenthalt in Taupo um einen weiteren Tag zu verlängern. Während Anne und Lisi die Huka Falls besuchen gingen und über den mehr oder weniger vollständigen Körper einer toten Wildsau spekulierten, sprangen Manuel und Benj (ich) aus 15 000 Fuss aus einem Flugzeug. Der Versuch Lukas auch dazu zu überreden, scheiterte allerdings kläglich. Danach gings an den Strand des Lake Taupo, wo wir unseren Adrenalinflash beim Schwimmen bekämpften. Anschliessend gings weiter zum Pak n’ Save einkaufen, wo wir unsere Kreditkarten mit härterem Alkohol belasteten. Am Campingplatz angekommen, stellten wir unsere Kochkünste im Dunkeln einmal mehr unter Beweis. Kurz vor Mitternacht zeigte uns Lukas sein Geburtstagsgeschenk. Ein selbstgemachtes Video, das er von seiner guten Freundin Desiree per Mail erhalten hat. Danach waren wir für einige Minuten absolut sprachlos und völlig von den Socken, Lukas legte sich dann sogar mit dem Stuhl auf den Boden. Um Punkt Mitternacht wurde dann die Sektflasche zu dem Song «Wonderwall» von Oasis geköpft und auf Lukas’ Geburtstag angestossen. Nach dem Manuels Spitzname «Gagel» breitseits erklärt wurde, kam die Kuscheldecke wieder zum Einsatz. Trotz eisiger Kälte war die Stimmung am Kochen. Es resultierten wunderbare Gespräche über Scrubs, ACDC und Autos begleitet von der Musik von Coldplay und Hans Zimmer. Nach ca. 30 Flaschen Bier, zwei Flaschen Wein, einer Flasche Sekt und einer Flasche Whiskey und viel zu vielen Zigaretten endete dieser perfekte und wunderbare Abend für einige von uns erst im Morgengrauen um 6.30 Uhr.

16. März | Taupo

Nachdem einige erneut ihren Kater im Fluss zu ertränken versuchten, genossen wir im Burger King ein «gesundes» Frühstück. Nachdem wir Anne & Lisi’s Skydiving-Video angeschaut haben, überlegten wir uns wie wir heimlich das Geburtstagsgeschenk von Lukas organisieren sollten (Bungee-Sprung). Während Lukas und Manuel duschen gingen, organisierte die restliche Sippe das Geburtstagsgeschenk. Nachdem wir alle beschlossen hatten, Anne’s Bungee-Sprung mitzuverfolgen, lief die Übergabe des Geschenks ungefähr so ab:

Manuel: Hey Lukas, ich hätte jetzt echt Schiss hier runterzuspringen, du nicht?

Lukas: Jaa, doch schon.

Benj: Na dann viel Spass, du springst nämlich gleich da runter … Alles Gute zum Geburtstag!

Lukas: *schweigen*, *grosse Augen* … ihr verdammten Arschlöcher!

Nach dem ersten Versuch aufbauender Worte kam Anne’s Sprung in die Tiefe mit Kopf unter Wasser dazwischen. Nachdem uns Lukas noch seinen nackten Arsch zeigte, bewegte er sich dann doch über den Abgrund und flog 47 Meter in die Tiefe. Aus dem Echo der Klippen, erklangen noch Lukas’ Worte: IHR VERDAMMTEN ARSCHLÖCHER.

Nach einem Begrüssungskomitee mit Bier und kurzem Besuch auf der Toilette, hatte Lukas auch seine Sprache wiedergefunden.

Danach gings runter an das Ufer des Waikato Rivers zum Adrenalinflash-auskurieren. Nach einer Abkühlung in den Fluten, kam dann leider schon der emotionalste Moment von allen. Es war Zeit Abschied zu nehmen …

Trotz erst zwei zusammen verbrachten Tagen, fiel es uns doch so schwer wie noch nie goodbye zu sagen … Nach einigen Minuten, hatten dann alle feuchte Augen und manche flennten dann auch Bäche.

Wie kann man erklären, dass man innert zwei Tagen auf Leute kennenlernt, mit denen man nicht nur einige Zeit, sondern die ganze Ewigkeit zusammen verbringen könnte. Mit dem Song «Into the West» von Annie Lennox, fuhren wir dann alle mit Tränen in den Augen in einen wunderschönen Sonnenuntergang hinein. Trotz der Tatsache, dass viele Kilometer zwischen uns lagen, waren wir doch im Herzen vereint.

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