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Pukekohe

Der kleine Hügelbesteiger

Ich spreche an alle Festivalcamper unter euch. Ihr kennt das, da hast du bisschen Krone und kannst nicht schlafen. Schaffst du es trotzdem irgendwann ins Land der Träume, wirst du auch schon wieder unsanft geweckt. Nix is mit bis Mittag durchschlafen. Punkt 7.00 Uhr geht die Sonne auf und heizt das Zelt auf saunamässige Zustände.

Es geht ans Ideensammeln. Wohin? Wie? Für wie lange? Ich mag den Gedanken in ein Land zu kommen, es bereisen zu wollen, jedoch keine Ahnung von Tuten und Blasen zu haben. Weit komme ich jedoch nicht mit Pläne schmieden, denn Kurt fragt mich ob ich mitkommen möchte. «Wohin denn?» «Geschäfte erledigen» ist die Antwort. So fahren wir los, ab nach Waiuku. Schön, wie hier alles einen Maori-Namen trägt. Das hat Stil. Das Dörfchen ähnelt denen in Australien mit einem Schlag Skandinavien. Aber die Stimmung ist gleich viel friedlicher. Ich finde sogar einen Handydealer, der mir meine eigene neuseeländische Nummer verkauft. Ich hole mir noch schnell zwei Red Bull aus dem Supermarkt und dann ist Kurt auch schon fertig und weiter geht die Fahrt. Warum zwei Red Bull? Ich habe Pläne. Auf den Hügel will ich, den Hügel hinter Kurts Haus. Ich will die Berge sehen! *haha* Hätte es einen Kirchturm, würde ich wohl auf den klettern, gell Heidi?

Die Idee stellt sich als ziemlich kniffliges Unterfangen heraus, denn das ganze Land um den Hügel herum ist Privatbesitz. Elektrozäune, Kühe … Alles will mich davon abhalten. Doch Hürden sind da um überwunden zu werden. Es ist anstrengend. Wie die Rigi-Besteigung gegen Schluss. Und dann sind da noch die Wiederkäuer. Die Kuh, die macht muh und viele Kühe machen Mühe, denn ich will vorbei! Doch der Bulle ist nicht meiner Meinung. Ui, was schaut der böse. «Keine Sorge Alter, deine Kühe besteige ich nicht, ich stehe auf Menschen. Hast du gehört? Auf MENSCHEN!» Mein Geschrei beruhigt ihn nur unwesentlich. So bleibt nichts anderes übrig, als den ganzen Weg drum herum zu gehen. *pha* So benötige ich für eine Strecke von hundert Meter ca. ne halbe Stunde. Aber endlich komme ich oben an. Kaum da, kläfft mir auch schon dieser Hund ins Gesicht. Vom Bauern nebenan. Erschrocken sause ich bergabwärts und unten angekommen bemerke ich, dass meine Sonnenbrille noch oben liegt. In bester Möchtegern-Camouflage stehle ich mich nochmal den Hügel hoch und erhasche meine Sonnenbrille bevor mich der Hund entdecken kann. Läck, ist das ein Abenteuer, das ganze Videospielen hat sich ausgezahlt. :P Mein zweites Red Bull trinkend, schaue ich einem kleinen Alpaufzug am Gegenhang zu. Strub ist es hier. But I like strube Sachen.

Wie es der Zufall will, braucht der Benj noch einen Mitreisenden. Sie sind nur zu zweit und haben genügend Platz für mich in ihrem Campervan. Ich freue mich sehr, weil Reisen mit dem Auto durch nichts zu ersetzen ist, wie ich in Australien bitter feststellen musste. Am 12. gehts los. Morgen fahre ich nach Auckland und treffe mich mit meinen neuen Reisebuddies. Seid gespannt. Ich bins – wie ein Flitzebogen.

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